ElliptiGO SUB

Das ElliptiGO SUB

Zuletzt aktualisiert | last modified: 22. April 2024

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Englischer Text

Kurzbeschreibung

Das kleine Stand Up Bike (SUB) ist das preisgünstigste und leichteste ElliptiGO. Wie die elliptischen Modelle hat es 20 Zoll Räder, jedoch – wie das RSUB – einen mit normalen Fahrrädern vergleichbaren Kurbelantrieb und eine 8-Gang-Kettenschaltung.

Es ist anscheinend ein Auslaufmodell und im Onlineshop des Herstellers bereits ausgelistet. Beim deutschen Importeur und auch bei Händlern im benachbarten Ausland ist es noch erhältlich. Dort können die technischen Daten eingesehen werden. Nachfolgemodelle – wenn man so will – sind das RSUB für die Straße und das MSUB für den Einsatz auf unbefestigten Wegen.

ElliptiGO SUB

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist das SUB das kompakteste und leichteste meiner drei ElliptiGO, es lässt sich problemlos in den meisten PKWs mitnehmen, wenn man den Lenker und das Vorderrad abnimmt. Darüber hinaus ist es vergleichsweise preiswert und benötigt den geringsten Wartungsaufwand. Aufgrund fehlender Übersetzungen der Schaltung kann das Training in hügeligem Terrain aber die Knie noch mehr belasten, als es bei den beiden andern Rädern der Fall ist.

Ich finde es schade, dass es das SUB zukünftig wohl nicht mehr geben wird.

Betrieb und Praxistauglichkeit

Das SUB kann viel Spaß machen und mit ihm kann man einen sehr guten Trainingseffekt erzielen.

Meine Strecken damit sind größtenteils zwischen 20 und 40 Kilometer pro Trainingseinheit lang, dabei erreiche ich jeweils bis zu 700 Anstiegsmeter. Das ist dann aber auch anstrengend genug.

Wie beim 11R bewegt man sich wegen der kleinen Räder anfangs etwas wackelig. Mit ein bisschen Übung fährt sich das SUB auch auf Feld- und Waldwegen leicht und sicher, zumal der Bewegungsablauf im Vergleich zu den elliptischen Rädern gewohnter ist.

Ende März 2024 habe ich das SUB mit meinem MSUB getauscht und werde es zukünftig in eher flacher und urbaner Umgebung einsetzen. Über die dort gemachten Erfahrungen werde ich berichten.

Gelände

Da ich das SUB als alternatives Trainingsgerät für das 11R recht günstig gebraucht angeschafft habe, achte ich beim Fahren mit ihm nicht unbedingt auf maximalen Werterhalt der Komponenten, sondern eher auf Fahrspaß und nutze es quasi als Gravelbike, oft auf ruppigeren Wegen.

ElliptiGO SUB

Mit den 20 Zoll-Rädern und der nicht vorhandenen Federung ist seine Geländetauglichkeit natürlich nicht mit dem MSUB vergleichbar. Besonders bei steileren Abfahrten auf unbefestigten Wegen sollte man aufpassen und es lieber etwas langsamer angehen. Bergan im Zweifel besser ein Stück schieben, wenn die Räder doch mal durchdrehen oder der kleinste Gang der Schaltung nicht ausreicht. Das SUB im Gelände ist ein Kompromiss. Wer ein besser geländegängiges ElliptiGO möchte, sollte lieber ein MSUB nehmen, wenngleich auch dieses nicht für allzu wilde Geländefahrten ausgelegt ist.

Im Zuge der Verlegung in die Stadt habe ich eine intensivere Wartung vorgenommen und dabei festgestellt, dass das hintere Radlager beschädigt war. Mehr dazu weiter unten unter Wartungen und Verschleiß.

So robust scheint das SUB insgesamt dann doch nicht zu sein.

Schaltung

In der Praxis finde ich die acht Gänge der Schaltung und deren Übersetzung gerade noch hinreichend. Auf steileren Waldwegen fehlt mir mindestens eine Bergübersetzung und die Entfaltung könnte bei Abfahrten noch einen Tick größer sein. Aber die Schaltung ist ein Allrounder und dürfte den meisten Besitzern eines SUB wohl so genügen. Auf einer geraden Straße kann man bis zu 25/ 30 km/h gut schaffen, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km/h ist auch bei hügeligen Strecken problemlos zu erreichen.

Reifen

Meine erste längere Fahrt mit dem SUB habe ich auf regennasser Straße unternommen. Obwohl das Profil der serienmäßigen Kenda Reifen noch gut war, sind sie beim Treten am Berg des Öfteren durchgerutscht. Da ich ohnehin geländetaugliche Räder wollte, gerne auch etwas breitere als die eingebauten der Größe ETRTO 40-406 | 20×1,50″, habe ich mich auf dem Markt etwas umgesehen.

Der Hersteller empfiehlt in den FAQ, eine maximale Schlauchbreite von 20×1,5-1,75″. Breitere Mäntel als 1,75″ dürften meines Erachtens auch nicht in den Rahmen des SUB passen. Das Angebot an 20 Zoll Mänteln ist überschaubar. Es gibt welche für BMX-Räder und viele für Kinderräder, meist ohne Pannenschutz. Ich wollte einen Allroundreifen, der auf der Straße gut rollt, auf unbefestigten Wegen guten Grip hat und einen relativ niedrigen Betriebsdruck akzeptiert, damit es auf ruppigen Wegen trotz der fehlenden Federung einigermaßen komfortabel bleibt.

Letztlich blieben nach meinem Meinungsbildungsprozess noch zwei Modelle von Schwalbe übrig, der G-One Speed Falt- und der Marathon 365 Drahtreifen. Da der G-One Speed viel teurer ist, ich gelesen hatte, dass er schnell verschleißt und mir die kleinen Noppen nicht wirklich gefallen, wurden es schließlich die Marathon 365 der Größe ETRTO 40-406 | 20×1,50″. Eigentlich sind die Marathon 365 Ganzjahresreifen und z.B. für Pendler gedacht, die bei jedem Wetter zur Arbeit fahren. Mit Green Guard Ausstattung bieten sie einen vergleichsweise guten Pannenschutz.

ElliptiGO SUB

Die Entscheidung habe ich nicht bereut. Die Reifen rollen auf Asphalt sehr gut und schaffen nahezu jeden Feld- und Waldweg, auch etwas steilere und auch bei höheren Geschwindigkeiten. Bei gröberem Schotter, losen Steinen und Sand kommen sie aber an ihre Grenzen. Dazu trägt auch bei, dass sie recht schmal sind. Insbesondere bei Abfahrten auf Schotterwegen ist eine maßvolle Geschwindigkeit angezeigt.

Den Druckbereich gibt Schwalbe mit 3,0-6,0 Bar an. Ich fahre mit knapp 3,5 Bar, was einiges an Stößen auf robusten Wegen kompensiert, die Fahrt komfortabler macht und die Kniebelastung reduziert.

Die Schläuche sind Schwalbe SV7, also welche mit Sclaverandventilen. Eine Reifenpanne hatte ich bisher noch nicht.

Wartungen und Verschleiß

Das SUB gestaltet sich in Wartungsaufwand und Verschleiß ähnlich wie normale Fahrräder. Da es keine Federgabel hat, die gewartete werden muss, ist es das wartungsunaufwändigste meiner drei Bikes.

In der Bedienungsanleitung gibt es einen Wartungsplan, wobei die tatsächlichen Intervalle sehr vom Fahrverhalten abhängen. Auch eine Liste der Drehmomente ist im Handbuch enthalten.

Die Support-Videos des Herstellers unterstützen bei den Arbeiten.

Kette/ Kettenblatt

Reinigung und Schmierung der Kette erledige ich beim SUB anlassbezogen, spätestens alle 200 bis 300 Kilometer.

Die Kette meines SUB hat die 1 mm Verschleißgrenze nach knapp 1400 Kilometern erreicht. Ich habe sie durch eine passend konfigurierte Ersatzkette mit 114 Kettengliedern vom deutschen ElliptiGO-Online-Shop ersetzt. Ein zweiteiliges Master-Kettenschloss, das mit jeder kompatiblen Kettenzange geöffnet und verschlossen werden kann, lag bei.

Das SUB hat vorne ein Kettenblatt mit 60 Zähnen und einem 130 mm Lochkreis mit fünf Löchern. Die Kette wird außen mit einem Kettenblattschutz, innen mit einem speziellen Halter, genannt „chain keeper“, vor dem Abspringen geschützt. Heruntergesprungen ist sie mir bisher noch nie. Es gibt ein Support-Video über das Einstellen des Halters. Falls das Kettenblatt verschlissen ist, gibt es auch dafür Ersatz im ElliptiGO-Online-Shop. Das gleiche Blatt kann übrigens verwendet werden, um den Übersetzungsumfang bei 8C bzw. 11R zu vergrößern.

Schaltung/ Kassette

Das Altus RD-M310 Schaltwerk zählt nicht unbedingt zu den Topmodellen von Shimano, schaltet aber superpräzise und ist überraschend robust.

ElliptiGO SUB

Die Kassette ist eine Shimano CS-HG41-8ao, deren größtes Ritzel 34 Zähne hat (11-13-15-17-20-23-26-34T). Das kleinste 11T Ritzel ist lose und müsste bei Bedarf einzeln gekauft und ersetzt werden können.

Auch diese Kassette wird mit einem üblichen, Shimano kompatiblen Zahnkranzschlüssel/-abzieher demontiert und montiert.

Schaltwerk und Kassette sind mit denen des RSUB identisch. Zu den Komponenten der Schaltung hat Shimano technische Dokumente veröffentlicht.

Bremsen

Ähnlich, wie bei den Long Stride Modellen, ist die verbaute Bremse vom Modelljahr abhängig. Mein SUB hat die gleichen Standard-V-Brakes von Tektro wie mein 11R und es gibt an der Bremsleistung auch beim SUB nichts auszusetzen.

ElliptiGO SUB

Hin und wieder sind die Bremsen nachzustellen und die Bremsbeläge zu kontrollieren, die aber sehr lange halten. Wie die Bremsen eingestellt werden, zeigt ein Support-Video.

Naben

Nach nur insgesamt 1800 Kilometern – wenn mir die Kilometerangaben aus Vorbesitz korrekt genannt wurden – habe ich bemerkt, dass das Radlager der Pro Lite Hinterradnabe ein deutliches Spiel aufwies und auch etwas rau gelaufen ist.

Als Ursache zeigte sich nach dem Zerlegen eine beschädigte Lagerkugel…

…und – in der Folge? – eine asymmetrisch abgenutzte Konusmutter auf der Kassettenseite…

Die Nabe selbst und auch die Konusmutter mit Staubdeckel auf der anderen Seite waren unbeschädigt.

Nach dem Ersatz aller Lagerkugeln und der beschädigten Konusmutter läuft das Rad wieder einwandfrei.

Originalteile von Pro Lite habe ich nirgends gefunden. Es handelt sich aber um eine M10 Achse mit einer Standardlänge von 146 mm. Einzelne Teile der Shimano Hohlachse für FH-M475 oder bestimmte M10 Konusmuttern von Shimano (z.B. für FH-A550/416/551/410) taugen ganz gut als Ersatz.

Die Lagerkugeln der Hinterradnabe sind Standard 1/4 Zoll, 6,35 mm. Es werden zweimal neun Kugeln benötigt.

Die Lager der Vorderradnabe habe ich in diesem Zuge ebenfalls inspiziert, gereinigt, neu gefettet und eingestellt. Beschädigungen wies die Vorderradnabe nicht auf.

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